Satanische Sau Plakat Entwurf 2 web

 

SATANISCHE SAU

Regie: Rosa von Praunheim

Dokufiction, D 2025, 85 Min.

Die Sau bin ich, gespielt von meinem Alter Ego, dem genialen Schauspieler Armin Dallapiccola. Der Film ist ein Traum, eine Parodie, eine Farce meines Lebens. Poetische Assoziationen zu meinem Tod, zu meinem Sexleben, zu meiner Wiedergeburt. Ich erinnere mich an die 150 Filme meines Lebens, an meine Liebhaber, denen ich Rosen in den Arsch stecke und die ich blind malen muss. Dann stirbt mein Nachbar und hinterlässt einen unendlich traurigen Witwer. Ein Fan klingelt und zwingt mich zum Sex nach dem Tod und meine Freunde stimmen das Lied „Großer Gott wir loben Dich“ an. Aber Gott persönlich erklärt uns seine perverse Moral, indem er das Böse lobt und das Gute für naiv hält.
Meine Mutter, gespielt von Anne Rathsfeld, ist entsetzt und die Stoffaffen und Schweine, die lebendig werden, erzählen von meiner großen Tierliebe. Am Ende sagt uns Katy Karrenbauer die entsetzliche Wahrheit. Wir sind alle satanische Säue.

Rosa von Praunheim

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SATANISCHE SAU

Regie: Rosa von Praunheim

Dokufiction, D 2025, 85 Min.

Die Sau bin ich, gespielt von meinem Alter Ego, dem genialen Schauspieler Armin Dallapiccola. Der Film ist ein Traum, eine Parodie, eine Farce meines Lebens. Poetische Assoziationen zu meinem Tod, zu meinem Sexleben, zu meiner Wiedergeburt. Ich erinnere mich an die 150 Filme meines Lebens, an meine Liebhaber, denen ich Rosen in den Arsch stecke und die ich blind malen muss. Dann stirbt mein Nachbar und hinterlässt einen unendlich traurigen Witwer. Ein Fan klingelt und zwingt mich zum Sex nach dem Tod und meine Freunde stimmen das Lied „Großer Gott wir loben Dich“ an. Aber Gott persönlich erklärt uns seine perverse Moral, indem er das Böse lobt und das Gute für naiv hält.
Meine Mutter, gespielt von Anne Rathsfeld, ist entsetzt und die Stoffaffen und Schweine, die lebendig werden, erzählen von meiner großen Tierliebe. Am Ende sagt uns Katy Karrenbauer die entsetzliche Wahrheit. Wir sind alle satanische Säue.

Rosa von Praunheim

Inhalt

Inhalt

Die Sau bin ich, gespielt von meinem Alter Ego, dem genialen Schauspieler Armin Dallapiccola. Der Film ist ein Traum, eine Parodie, eine Farce meines Lebens. Poetische Assoziationen zu meinem Tod, zu meinem Sexleben, zu meiner Wiedergeburt. Ich erinnere mich an die 150 Filme meines Lebens, an meine Liebhaber, denen ich Rosen in den Arsch stecke und die ich blind malen muss. Dann stirbt mein Nachbar und hinterlässt einen unendlich traurigen Witwer. Ein Fan klingelt und zwingt mich zum Sex nach dem Tod und meine Freunde stimmen das Lied „Großer Gott wir loben Dich“ an. Aber Gott persönlich erklärt uns seine perverse Moral, indem er das Böse lobt und das Gute für naiv hält.
Meine Mutter, gespielt von Anne Rathsfeld, ist entsetzt und die Stoffaffen und Schweine, die lebendig werden, erzählen von meiner großen Tierliebe. Am Ende sagt uns Katy Karrenbauer die entsetzliche Wahrheit. Wir sind alle satanische Säue.

Rosa von Praunheim

 

Credits

Stabliste

mit Armin Dallapiccola, Justus Herrmann, Nico Ehrenteit, Katy Karrenbauer, Gerhard Haase-Hindenberg u.v.a.

 

Stab:

Regie ROSA VON PRAUNHEIM

Drehbuch ROSA VON PRAUNHEIM

Kamera LORENZ HAARMANN, ELIAS REDLITZ

Schnitt ROSA VON PRAUNHEIM, MIKE SHEPARD

Casting THOMAS MELZER

Ton MORITZ HENNEBERG

Mischtonmeister LORENZ FISCHER

Musik ANDREAS WOLTER

Produzent*in ROSA VON PRAUNHEIM

 

Pressestimmen

Pressestimmen

 

SAUEREIEN VON ROSA VON PRAUNHEIM

Der Schauspieler Armin Dallapiccolla stellt sich als Armin Peter von Mehl vor, der in diesem Film das Alter Ego von Rosa von Praunheim spielen soll. Eigentlich unmöglich, aber mit dem richtigen Maß an Naivität machbar. Das ist der Auftakt zu einem Ritt durch von Praunheims Gedanken, die sich um Sex und Tod drehen – vielfach gebrochen, und aufgebrochen, und abgebrochen, und vor allem: rausgekotzt.

Satanische Sau, das heißt: Es geht um Sauereien, es geht um die Rampensau, die Dallapiccola und von Praunheim sind, und darum, dass die Guten saudumm und naiv sind. Der liebe Gott persönlich verkündet dies gegen Ende; und vielleicht ist das so, wenn man „Naivität“ positiv deutet, so wie der Film „Sauerei“ positiv deutet. Als Spiel mit Plüschschweinen, und als Spiel mit Nacktheit, und mit dem, was von konservativen Kreisen als unmoralisch gebrandmarkt ist.

Es geht ganz persönlich um Rosa von Praunheim, aber es ist nie klar, was dieses Persönliche ist. Weil Armin Dallapiccola sowohl dessen Alter Ego als auch sich selbst spielt, in Interviewszenen, in denen er von sich erzählt; vielleicht auch von Rosa; auf jeden Fall von schwulem Leben, und Überleben. Und Erleben – eigentlich, so sagt er am Anfang, bräuchte man eine Triggerwarnung, „Vorsicht, Sie sehen gleich einen dicken alten Schwulen!“

Eine solche filmische Nabelschau hat Rosa von Praunheim quasi immer schon getrieben, jetzt ist er endgültig im sogenannten „Alterswerk“ angekommen, wo man Rückschau hält und sich sammelt und das Vergangen, das Herkommen zusammenfasst, als künstlerischer Nachlass sozusagen. Nur, dass Rosa von Praunheim nicht drum schert, ob sein Film etwas über ihn aussagt, oder ob die Zuschauer etwas damit anfangen können. Hauptsache, man bekommt etwas geboten. Nackte junge Männer zum Beispiel, die Armin/Rosa mit verbundenen Augen malt, bevor er ihre Arschlöcher abbusselt und ihnen Rosen reinsteckt. Das ist wohl die expliziteste Szene, es treten aber auch bunte Affen auf und ein mörderischer Fan und eine Mutter, die abweisend und ablehnend den Sohn – in dreifacher Ausfertigung – beschimpft. Auch ein Urologe, oder die Hölle persönlich, oder Putin als Verkörperung der falsch verstandenen Schwulen der 80er („Ich liebe ja die 80er-Jahre-Schwuchteln“, heißt es über dem Bild des halbnackt reitenden russischen Neo-Zaren). 

Zwischendurch Highlights aus Rosas Karriere – wie die Boulevardblätter über ihn herfielen, nachdem er bei RTL Kollegen geoutet hat, die Hassbriefe von Nazis, die Talkshow-Vorwürfe, widerwärtige Filme für Schwule zu drehen, igitt. Und das, was Rosa am besten kann: Menschen aufspüren, ihnen nachspüren und das Besondere in ihnen sehen. Etwa das Nachbarpaar, in einem Ausschnitt von 2012, dann wieder aktuell – deren Liebe besteht noch, auch wenn der eine Partner inzwischen verstorben ist. Nur, dass damals Rosa von Praunheim selbst die beiden porträtiert hat, nun sitzt sein Alter Ego dem Witwer gegenüber: Dessen Trauer ist echt, der Besucher ist gefälscht, authentisch ist es dennoch. Oder der Besuch bei einem alten, dicken, schwulen Ex-Priester, der sich kaum bewegen kann, der lange mit der katholischen Kirche um die ihm zustehende Rente gestritten hat.

Fröhlich beschäftigt sich Rosa von Praunheim mit dem Ende, das heißt natürlich auch mit der Religion, mit der Homophobie der Kirche, mit der ganzen heuchlerischen Moral, die die Gesellschaft zwei Jahrtausende lang geformt hat. Das geht wild zu, springt von einem zum anderen, so, wie Rosa immer schon in seinen Filmen vom Hundersten ins Tausendste und dann wieder zum Einen zurückkam. Was ist das Schöne im Leben, bei all der Gewalt, bei dem schrecklichen Krieg, bei Seuchen und Hass… reichen Kunst und Kultur, um weiterleben zu wollen, oder allein die Liebe?

Wild ist der Film, und witzig, und surreal, und Rosa selbst sagt in einem Archivschnipsel: „Wut ist das Wichtigste für jeden kreativen Menschen.“ Rosa von Praunheim provoziert, Provokation ist seine künstlerische Basis, sie kommt aus seiner Wut auf die ach so hochmoralische Gesellschaft. Auch dieser Film ist eine Provokation, nicht im Sinn, dass er Aufruhr verursacht, sondern: eine Herausforderung an den Zuschauer, sich einzulassen auf die filmgewordene Gedankenwelt von Rosa von Praunheim. Der hier, angefangen mit der Sau, wieder einmal einen Blick auf Gottes bunten Zoo wirft, auf das Regenbogenbunte, das die Welt bereithält für alle, die dafür offen sind.

kino-zeit.de, Harald Mühlbeyer

 

Biografie

Biografie

Rosa von Praunheim gilt als wichtiger Vertreter des postmodernen deutschen Films in den Genres Dokumentar-, Autoren- und Avantgardefilm. Er war vor allem mit seinem Dokumentarfilm von 1971 Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt der öffentliche Wegbereiter und einer der Mitbegründer der politischen Schwulen- und Lesbenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland. Sein Werk umfasst zahlreiche Filme, Bücher, Hörspiele und Theaterstücke und wurde vielfach ausgezeichnet. 2015 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Filmografie (Auswahl):

1970 Die Bettwurst

1970 Armee der Liebenden (Army of Lovers) - Dokumentarfilm

1971 Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt - Dokumentarfilm

1976 Ich bin ein Antistar. Das skandalöse Leben der Evelyn Künneke - Dokumentarfilm

1978 Tally Brown, New York - Dokumentarfilm

1981 Unsere Leichen leben noch - Dokumentarfilm

1983 Stadt der verlorenen Seelen (The City of Lost Souls) - Dokumentarfilm

1984 Horror Vacui

1985 Ein Virus kennt keine Moral

1987 Anita – Tänze des Lasters

1989 Überleben in New York - Dokumentarfilm

1989 Schweigen = Tod (Silence = Death) - Dokumentarfilm

1992 Ich bin meine eigene Frau (I Am My Own Woman) - Dokumentarfilm

1996 Neurosia – 50 Jahre pervers

1999 Der Einstein des Sex (The Einstein of Sex)

2002 Tunten lügen nicht - Dokumentarfilm

2005 Dein Herz in meinem Hirn

2011 Die Jungs vom Bahnhof Zoo - Dokumentarfilm

2015 Härte

2022 Rex Gildo – Der letzte Tanz (Rex Gildo – The Last Dance) - Dokumentarfilm

2024 Dreißig Jahre an der Peitsche (Twenty Years at the Whip) - Dokumentarfilm

2025 Satanische Sau (Satanic Sow) - Dokumentarfilm

 

Interview

Interview

 
 

ICH GLAUBE AN DEN SEX NACH DEM TOD

Markus Tschiedert für B.Z. am 14.02.2025

Rosa von Praunheim (82) meint, der Tod sei wie ein Orgasmus, außerdem glaubt er an den Sex nach dem Tod. Bei der Berlinale zeigt er nun seine Doku „Satanische Sau“, ein Film über ihn selbst. B.Z. traf ihn in seinem Wilmersdorfer Zuhause.

B.Z.: „Satanische Sau“ – warum dieser Titel?

Rosa von Praunheim: Ich bin die Satanische Sau. Es ist ein Film über Tiere, Schweine, Affen und Fliegen. Ein Film über Tod und Wiedergeburt. Ein langes Gedicht über Sex

Das werde ich im nächsten Film machen: „Sex und Tod“. Das ist ein Film, wo ich nur noch 13 Tage zu leben habe.

Hatte Ihnen nicht eine Astrologin prophezeit, dass Sie schon am 16. Oktober 2023 sterben würden?

Ich hatte schon zur Beerdigung eingeladen. Aber da kam niemand, und ch auch nicht.

Beschäftigen Sie sich oft mit dem Thema Tod?

Es wäre unnatürlich, wenn man in meinem Alter nicht über den Tod nachdenkt. Das macht auch Spaß. Ich habe mich schon mit 20 beerdigen lassen und lauter schwarze Bilder gemalt. Mit 40 wollte ich mir ein Krokodil anschaffen, was mich lebendig frisst. Aber da war mein Freund dagegen. Dann habe ich einen Film über die Hölle gemacht: „Rosas Höllenfahrt“.

Macht Ihnen der Tod Angst?

Nein, im Gegenteil. Der Tod ist wie ein Orgasmus. Ich glaube an den Sex nach dem Tod. Als expressiver Mensch bedeutet der Tod für mich Ruhe. Ich habe auch schon ein Gemeinschaftsgrab auf dem alten St. Matthäus Friedhof gepachtet. Da kommen auch mein Lebensgefährte Olli und mein Ex-Mann Mike, mit dem ich seit 50 Jahren arbeite, und wahrscheinlich Elfi Mikesch mit ihrer Frau mit rein.

Hoffen Sie an Wiedergeburt?

Ja, ich möchte als Erdbeerfrosch zurückkommen. Die sind klein, giftig, erdbeerrot und haben ein tolles Sexleben.

 

Festivals

Festival Deutschland und Preise

2025 - 75. Internationale Filmfestspiele Berlin (Berlinale, Panorama)  - Weltpremiere

BESTER DOKUMENTARFILM /Teddy Preis

 

 

Pressematerial

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Jetzt im Kino

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