Als wir die Zukunft waren

D 2015, 87 Min, FSK: ohne Altersbeschränkung

Regie: Lars Barthel, Gabriele Denecke, Andreas Voigt, Peter Kahane, Thomas  Knauf, Hannes Schönemann, Ralf Marschalleck

7 Geschichten aus einem verschwundenen Land.

 

       

 

 
 
 
 

Als wir die Zukunft waren

D 2015, 87 Min, FSK: ohne Altersbeschränkung

Regie: Lars Barthel, Gabriele Denecke, Andreas Voigt, Peter Kahane, Thomas  Knauf, Hannes Schönemann, Ralf Marschalleck

7 Geschichten aus einem verschwundenen Land.

 

       

 

Inhalt

Inhalt

Sieben Regisseurinnen und Regisseure erinnern sich an ihre Kindheit und Jugend; an die 50er und die 60er Jahre in der DDR. Sie zeigen sich als neugierige, verwundbare Kinder und Jugendliche, die auch cool sein wollen (obwohl das Wort für sie noch nicht existiert). Sie leben in angepassten oder widerständigen Familien. Einige nur noch in halben, weil sich der Vater in den Westen abgesetzt hat. Je nach familiärem Background wollen oder sollen sie das neue, bessere Deutschland mit aufbauen. Sie haben die Filmhochschule in Babelsberg absolviert, sie haben zusammen in den DEFA-Studios gearbeitet; sie sind Kollegen geworden, Freunde - manche bis heute. Jetzt, mit ca. 60 Jahren gehen sie an die Orte ihrer Kindheit zurück, holen ihre Familienfotos und Filme von damals hervor, erinnern sich. Sieben sehr persönliche Episoden über Hoffnung und Zweifel, über Siegen und Scheitern. Die Spanne reicht von genüsslichen Kleinkind-Erinnerungen - am Busen der Großmutter oder einem selbst organisierten Kaugummikauf an einem Westberliner Kiosk; von Enttäuschung und Bedrohung - einem zurückgeschickten Westpaket oder der frühen Erfahrung von Bespitzelung und Vereinnahmung durch die Stasi; von der Rebellion mit langen Haaren und Westmusik, bis zum Fernweh und der Erfahrung des Unterwegsseins, - im fremden Polen - dem sozialistischen Bruderland und gleichzeitigem Hort eines westlichen Lebensgefühls. Unter der scheinbar harmlosen ersten Schicht der Alltagserinnerungen werden weitere, sehnsüchtige, schmerzhafte, beengende und beglückende Erinnerungen freigelegt. Davon erzählt der Episodenfilm.

 

Stablisten

Stablisten

 

Episode 1

Buch & Regie: Peter Kahane

Kamera: Andreas Köfer

Schnitt: Gudrun Steinbrück

Ton: Maurice Wilkerling

 

Episode 2

Buch & Regie: Thomas Knauf

Kamera: Thomas Plenert

Schnitt: Mathieu Honoré

Ton: Max von Werder

 

Episode 3

Buch & Regie: Andreas Voigt

Kamera: Marcus Lenz

Schnitt: Grete Jentzen

Ton: Uwe Busch

 

Episode 4

Buch & Regie: Hannes Schönemann

Kamera: Thomas Plenert

Schnitt: Grete Jentzen

Ton: Max von Werder

 

Episode 5

Buch & Regie: Gabriele Denecke

Kamera: Sebastian Hattop

Schnitt: Pamela Homann

Ton: Thomas Funk

 

Episode 6

Buch & Regie: Ralf Marschalleck

Kamera: Lars Barthel

Schnitt: Mathieu Honoré

Ton: Nic Nagel

 

Episode 7

Buch & Regie: Lars Barthel

Kamera: Lars Barthel

Schnitt: Grete Jentzen

Ton: Max von Werder

 

Redaktion:

Rolf Bergmann (RBB)

Herbert Schneiders (MDR)

Marc Brasse (NDR)

Produzentin: Barbara Etz

Koordination: Klaus Schmutzer

Gesamteditorin: Grete Jentzen

Musik Supervising: Pia Hoffmann

Komposition: Marcel Noll, Tamas Kahane, Thomas Klemm

Sound: Uwe Busch, Thomas Funk, Nic Nagel, Maurice Wilkerling, Max von Werder

Animation: MotionWorks, Marcel 'Momper' Schröder

Postproduktion: Cine Impuls GmbH

 

Barbara Etz Filmproduktion in Koproduktion mit rbb und MDR

gefördert mit Mitteln von: BKM, MDM, nordmedia/NDR, Kulturelle Filmförderung MV, DEFA-Stiftung

 

Pressestimmen

Pressestimmen


Stuttgarter Zeitung (Katja Bauer)

Der Film beschäftigt sich mit einer Leerstelle in der öffentlichen Debatte: mit sich – erneut – der Fokus auf die Zukunft im „siegreichen“ System. Die einzige sozial adäquate Form des Erinnerns war lange ein kollektivierter Vorgang –die staatliche Aufarbeitung, Die eigene die individuelle Erinnerung hatte keinen Platz, scho gar nicht gegenüber der Mehrheitsgesellschaft des Westens, da hielt man schon allein deshalb den Mund, um sich nicht dem Vorwurf aussetzen zu müssen, an der DDR ein gutes Haar zu lassen. […] Die größte Stärke dieser sieben Erzählungen liegt in deren Einfachheit – erzählt wird aus der Perspektive der Kinder und Jugendlichen, aber eingeordnet in dieser Erzählung sind die Ereignisse durch das Wissen der vergangenen Jahrzehnte. Als Wessi lern man in diesen 87 Kinominuten eine Menge über Unterschiede aber auch über Parallelen.

 

Tagesspiegel - 25.02.2016 (Kerstin Decker)

Fast alle Selbstporträts in ALS WIR DIE ZUKUNFT WAREN teilen die verstörende Erfahrung, das plötzlich Nachbarn und Freunde fehlen, manchmal sogar die eigenen Eltern. Der Verantwortliche für diesen horror vacui heißt der „Westen“. […] Die Welt bekommt Sprünge, die Zukunft auch. Dieser Film aus Filmen weitet sich zur Entwicklungsgeschichte Ost. Zwischen den sieben Porträts sprechen die Selbst-Darsteller über das Weltverhältnis, das in der DDR ganz anders war als in der Bundesrepublik: An den Kapitalismus müsse keiner glauben, er sei auf mitunter bestürzende Weise einfach da. Der Sozialismus aber war immer Entwurf, Ausgriff in die Zukunft, über eine oft lächerliche, grausame, dumme Vorläufigkeit hinweg.

 

Zitty - 25.02 – 2.3.2016 (Bert Rebhandl)

Die filmischen Strategien der einzelnen Beiträge sind unterschiedlich, in jedem Fall aber autobiographisch, und insgesamt ergibt sich aus ALS WIR DIE ZUKUNFT WAREN eine interessante Geschichte „von unten“, die eine Menge bedeutsamer Aufschlüsse über das Vermächtnis der DDR mit sich bringt.

 

SZ - 25.02.2016 (Kathleen Hildebrand)

ALS WIR DIE ZUKUNFT WAREN ist ein Film über Nächte im Gefängnis, über den rauen Ton im DDR-Kinderheim. Aber auch über geheimnisvolle Sonntage am Ufer der Elbe und über erste Küsse. Es ist ein Film über all die Kleinigkeiten, die Absonderlichkeiten und Normalitäten der DDR, die auch im wiedervereinigten Deutschland sonst viel zu selten erzählt werden.

 

Spielfilm.de (Björn Schneider)

ALS WIR DIE ZUKUNFT WAREN ist eine spannende Reise zurück in eine antiquiert und unwirklich wirkende Zeit der ersten DDR-Jahrzehnte, die der Film mit kunstvoll eingewobenen und verspielten Animationen greifbar macht und auf verspielte Art und Weise anreichert.

 

Gießener Anzeiger - 11.05.2016

Mit der Schilderung ihrer persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen, die je nach familiärem Hintergrund und der daraus entstandenen individuellen Haltung zum System sehr unterschiedlich eingefärbt sind, vermitteln sie einen hautnahen und persönlichen Eindruck. Auffallend ist vor allem der sehr sensible Ansatz, die überaus angemessene, auch ausgefallene kreative Bildsprache, mit der gearbeitet wird – diese Leute verstehen alle ihr Handwerk. Der Betrachter erlebt zum einen ein Versinken in den emotionalen Verhältnissen, den jeweils persönlichen Details. Zum anderen wird in ganz selbstverständlicher Sprache die enge Beteiligung des Staates deutlich, der immer und überall auch auf die Kinder und Jugendlichen einwirkte. Zugleich beschreiben die Sieben das Misstrauen, mit dem er der Jugend begegnete: „Das ganze Land war wie ein Heim“, sagt Hannes Schönemann nach seinen Erfahrungen, „ein Zuhause wurde es nicht mehr.“
Fast genial entfaltet der Film, der zugleich sachlich klar und emotional engagiert ist, die verschiedensten Ebenen und Dimensionen des Lebens nicht nur der Jugend. Fast unmerklich verdeutlichen sich dabei zahlreiche inhaltliche Ebenen, die hierzulande praktisch unbekannt blieben. Dabei sind die Einzelfilme bei aller Sensibilität hochprofessionell und dramaturgisch konsequent sowie nicht selten verblüffend leichtfüßig informativ gearbeitet; die Autoren verirren sich nie in emotionaler Nostalgie. Aber sie zeigen eben auch die Vielzahl der gesellschaftlichen Faktoren, die das Leben bestimmten. Einer war der Zusammenhalt der Menschen, die gegen den Staat zusammenstanden und folglich ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickelten. Zudem waren sie nicht dem schädlichen Trommelfeuer der unterhaltenden Massenmedien wie im Westen ausgesetzt. So ist „Als wir die Zukunft waren“ nicht nur ein handwerklich rundum tadelloses Werk, sondern bei aller Subjektivität der Impressionen ein sehr brauchbarer, ja verlässlicher Überblick über das Klima in zweiten deutschen Staat.

 

Filmdienst -16.02.2016

„Als wir Filmstudenten waren, wollten wir politische Filme machen. Alles immer besser machen. Was hat es uns genützt? Gar nichts. Wir hätten unsere Geschichten erzählen sollen!“ Hinterher ist man ja immer schlauer. Jetzt treffen sich sieben Filmemacher um die 60 – sechs Männer und eine Frau – in einem stimmungsvollen Landhaus in der Uckermark, um Erinnerungen auszutauschen an die Zeit, als sie noch als die Zukunft des Sozialismus galten. Herausgekommen sind dabei sieben höchst unterschiedliche Erzählungen unterschiedlicher Temperamente, die mal von der Kindheit im Vor-Mauer-Berlin, mal von einer Reise ins Warschau des Jahres 1968, zumeist aber von Familiengeschichten handeln und mal nüchtern, mal ironisch, mal poetisch, aber durchaus auch pathetisch von Krieg, Neubeginn und dem Verlust der Utopie erzählen.

 

Indie-Kino (Christian Horn)

Ein Clou ist es, dass die Protagonisten ihre Geschichte aus einem verschwundenen Land jeweils selbst in Szene setzen, mit Animationen, Fotos, Ost-Musik oder szenischen Einschüben. Zwischen durch blendet der Film in ein offenes Gespräch, das die Beteiligten in einem maroden Berliner Altbau führen. […] Das kurz angerissene „Klassentreffen“ fördert Interessantes zu Tage und fügt sich stimmig ins Gesamtkonzept ein, bei dem „Ostalgie“ übrigens ebenso ausbleibt wie DDR-Bashing. Auch das ist selten schön.

 

Biografien

Biografien

PETER KAHANE

Geb. 1949 in Prag. Schulen in Berlin, Neu Delhi, Falkenberg/Mark.

Studium: Humboldt-Universität, HFF Babelsberg.

Filmografie (Auswahl):
1984 Ete und Ali
1987 Vorspiel
1990 Die Architekten
1992 Cosimas Lexikon
2006 Eine Liebe in Königsberg
2008 Die Rote Zora

 

THOMAS KNAUF

Geb.1951 in Halle/Saale; 1971-76 Regie-Assistent im DDR-Fernsehen; 1980 Regie-Assistent von István Szabó's "Mephisto"; 1981-90 Drehbuchautor der DEFA; 1990-94 Videoarbeit für Laurie Anderson; Moderator der Sendung ”Cinema then, Cinema now” im New Yorker Kabelsender CUNY-TV, Auslandskorrespondent der Wochenzeitung ‘Freitag’; 1995/96 Autor/Regisseur des ORB-Kulturmagazins "Querstraße”; 2002/08 Drehbuch-Lehrauftrag an der HFF Potsdam, an der Schauspielschule ‘Ernst Busch’ Berlin, an der dffb.

Filmografie (Auswahl):
1992 Der Schinkel von Babelsberg
1994 Zurück nach Taree
1995 Shalom Israel
2008 Wir waren so frei
2014 Gespräche um nichts – Jürgen Holtz

 

ANDREAS VOIGT

Geb. 1953 in Eisleben (DDR), aufgewachsen in Dessau, Abitur an der ABF in Halle, Physikstudium in Krakau (Polen), Studium der Volkswirtschaft und Wirtschaftsgeschichte in Berlin, Dramaturg im DEFA-Studio für Dokumentarfilme Berlin, Regiestudium an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg, Regisseur im DEFA-Studio für Dokumentarfilme von 1987 bis 1990. Seit der Schließung des DEFA-Studios 1991 freischaffend als Regisseur und Autor für Kino und Fernsehen.

Filmografie (Auswahl)
1986 Alfred
1988 Leute mit Landschaft
1989 Leipzig im Herbst
1995 Mr. Behrmann: Leben Traum Tod
1995 Ostpreußenland
1997 Große weite Welt
2009 24 h Berlin - Ein Tag im Leben
2005 Invisible - Illegal in Europa
2015 Alles andere zeigt die Zeit

 

HANNES SCHÖNEMANN

Geb. 1946 in Lübz/Mecklenburg, Kindheit in Rostock, 1969 verschiedene Regieassistenzen bei Spiel- und Fernsehfilmen. 1975 Delegierung zum Regie-Studium an Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam. 1983 Berufsverbot durch Studioleitung und Ministerium für Staatssicherheit, 1984 Inhaftierung und Verurteilung zu 14 Monaten Gefängnis. 1985 Freikauf durch die Bundesregierung und Übersiedlung nach Hamburg.

Filmografie (Auswahl)
1979 Sonnabend, Sonntag, Montagfrüh
1990 Die Lok hinterm Fliederbaum
1991 Jetzt fahr'n wir über'n See...
1992 Am Öwknick
1993 Goldberger Unruhe (Zast)
1994 Alliierte 1994
1994 Lebendig
1995 Zeitzeuge Stefan Heym
1999 Julias Wahn


GABRIELE DENECKE

Geb. 1952 in Berlin, 1971-1976 Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg.1976 – 1977 Regieassistentin bei Prof. Wolfgang Heinz. DT Berlin, 1977 - 1981 Meister-schülerin bei Frank Beyer, 1981 - 1991 Regieassistentin./Regisseurin beim DFF. Seit 1991 als freie Autorin und Regisseurin für verschiedene Fernsehanstalten tätig.

Filmografie (Auswahl)
1991 Schaflose Tage
1993 Inge, April und Mai
1995 Das siebente Städtchen
1999 Nachdenken über Christa W.
2002 Fluchtpunkt Marienfelde
2005 Ein Tag, ein Jahr, ein Leben
2006 Meines Vaters Land – eine deutsche Familiengeschichte
2013 Der Rauswurf – Bärbel Bohley, Tagebuch einer Unbequemen

 

RALF MARSCHALLECK

Geb, 1953 in Weimar / Thüringen, 1975-1980 Studium der Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, während des Studiums Experimental-, Dokumentar- und Kurzspielfilme im Amateurfilmklub Jena, 1981-1986 Regieassistent im Filmstudio der NVA der DDR, seit 1987 freiberuflicher Autor und Regisseur, 1989 und 1990 Auswahlkommission der DokWoche Leipzig, 1991 Mitgründer der Autorenfilmproduktion Um Welt Film, 1991 Mitgründer des Thüringer Filmbüro e.V., seit 2003 Lehre und Beratung an der Fakultät Medien der Bauhaus Universität Weimar, seit 2009 Leiter des Workshops „Dokumentarfilm“ bei den Film- und Videotagen Rheinland Pfalz.

Filmografie (Auswahl)
1990 Streng vertraulich oder die innere Verfassung
1991 Gebrochen Deutsch
1993 Wertwechsel - Jugend in Ostdeutschland
1994 Daniel und die Geister der Makah
1996 Siebenbürgischer Heuweg
2000 Makah - Die den Wal fangen

 

LARS BARTHEL

Geb. 1953 in Erfurt, studierte nach Abitur und Armeezeit an der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR in Potsdam-Babelsberg vier Jahre lang Kamera und war anschließend von 1978 bis 1980 Kamera-Meisterschüler. 1982 verließ er die DDR und ging mit seiner indischen Frau und Tochter nach Indien. Nach einem Jahr kehrten sie zurück, und Lars Barthel arbeitet seitdem in Westberlin als freier Kameramann. 
Von 1996 bis 1997 lehrte er als Professor an der Potsdamer HFF, bis heute lehrt er regelmäßig an Hochschulen und in Workshops, beispielsweise in Ludwigsburg und in Bozen.

Filmografie (Auswahl)
2002 Brass On Fire (Kamera)
2004 Estland mon amour
2004 Texas Kabul (Kamera)
2006 Mein Tod ist nicht dein Tod
2009 Ein Traum in Erdbeerfolie (Kamera)
2009 Mein Herz sieht die Welt schwarz - Eine Liebe in Kabul

Regiestatement

Regiestatement

 

Wie alles anfing - Produktionsnotiz von Barbara Etz

Es begann im Frühsommer 2013 an unserem Küchentisch auf dem Lande. Bei einem Frühstück mit Lars Barthel und Grete Jentzen, nach einem erfolgreichen ‚Landfilm’-Abend. Seit vielen Jahren laden Andreas Voigt (Ossi) und ich (Wessi), regelmäßig Dokumentarfilmer in die Uckermark ein, in eine Kneipe in unserem Nachbardorf. Ostfilmer, ehemalige und heutige Westfilmer, junge und alte. Sie zeigen ihre Arbeiten und danach gibt es aufregende und anregende Diskussionen mit dem Publikum im Saal – das inzwischen auch alle Teile Deutschlands repräsentiert. Wie so oft, landeten wir auch bei diesem Frühstücksgespräch bei den prägenden Erfahrungen unserer Kinderjahre. „Was wusstet ihr Wessis über uns?“ Wir sprechen über frühe Erlebnisse und Erinnerungen an Westpakete und über symbolische Rituale, wie Fahnenappelle auf dem Schulhof, oder die Kerzen in den Fenstern meiner Kleinstadt - für die Brüder und Schwestern im Osten. Wir sprechen über die Pioniernachmittage, an denen der Kapitalismus verteufelt wurde und die Schreckensvisionen des Kommunismus, die unser Pfarrer sonntags auf seiner Kanzel beschwor. Wie aber war er nun, der Osten? Was erwartete man von den Kindern und Jugendlichen, deren Leben durch den Mauerbau einen endgültigen Rahmen und eine ideologisch ‚sichere’ Perspektive bekommen sollte? Wir baten Ostkolleginnen und -kollegen, sich filmisch an wichtige Momente ihrer Kindheit und Jugend zu erinnern. Im Rahmen der vorhandenen Finanzierung hatten die Autoren größtmögliche Freiheit bei der Stoffwahl, der erzählerischen und stilistischen Mittel und der Wahl ihres Drehstabs. Ihre Ideen ergaben eine Entwicklungsgeschichte der DDR von der Mitte der 50er bis Ende der 60er Jahre. Es entstand ein Generationsprojekt. Alle, die wir angesprochen haben, sind heute um die 60. Sie haben gemeinsam an der Filmhochschule in Babelsberg studiert oder später bei der DEFA gearbeitet. Sie haben ihre eigenen künstlerischen Handschriften entwickelt. Die spiegeln sich in ihren Episoden. Als besondere Herausforderung haben die Regisseure die autobiographische Arbeit empfunden. Es ist ihr Beruf, Lebensgeschichten anderer filmisch zu erzählen. Sich selbst – die Eltern, Geschwister und Großeltern – in den Focus zu nehmen, fällt jedoch ungleich schwerer. Die sieben subjektiv erzählten Geschichten weisen weit über das eigene Erleben und die eigene Vergangenheit hinaus. Die Filme gewähren Einblick in ihre Familien, in deren Alltag, in deren Krisen. ‚Kultiges’ hat hier ebenso seinen Platz wie historische Augenblicke, die im kollektiven deutschen Gedächtnis gespeichert sind. Die Zuschauer werden in die Atmosphäre der 50er und 60er Jahre entführt und so eröffnet der Film ihnen Vergleichsmöglichkeiten: gelebte Jugendkultur, die eigenen Träume und Sehnsüchte nach Freiheit in einem autoritären Staat; die Spielmöglichkeiten, die Lust des Aufbegehrens und erfahrene Strafen. „Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist nicht einmal vergangen“, dieses Zitat von William Faulkner hat Christa Wolf in ihrem Buch „Kindheitsmuster“ vorangestellt. Je weiter wir uns von diesem Wendepunkt 1989 entfernen, desto nachhaltiger wird das Interesse an der Zeit davor. Bei den Älteren ist es die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, bei den Jüngeren die Neugierde auf das Leben der Eltern-Generation, deren Vergangenheit in die Gegenwart der neuen Generation hineinwirkt.

Barbara Etz

 

Festivals

Festival Deutschland

DOK Leipzig 2015 - Weltpremiere

 

Pressematerial

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Jetzt im Kino

Jetzt im Kino

 

PREMIERE - PREVIEW - FILMGESPRÄCHE

am 22.02.2016 - 20:00 MAGDEBURG Café Central - PREVIEW

am 23.02.2016 - 19:00 POTSDAM Filmmuseum - PREVIEW mit allen Regisseuren

am 24.02.2016 - 20:00 BERLIN Hackesche Höfe Kino - PREMIERE mit allen Regisseuren

am 25.02.2016 - 18:30 LEIPZIG Schaubühne Lindenfels - MDM PREMIERE mit Barthel, Voigt u.a.

am 25.02.2016 - 18:00 BERLIN Kino in der Brotfabrik - Filmgespräch mit Hannes Schönemann

am 26.02.2016 - 18:00 BERLIN FSK Kino - Filmgespräch mit Kahane, Marschalleck u.a.

am 05.03.2016 - 19:30 WISMAR Forumkino Wismar - MV PREMIERE mit Schönemann u.a.

am 05.03.2016 - 14:00 BAD AIBLING Albvision Filmtheater - Filmgespräch mit Lars Barthel

am 06.03.2016 - 18:00 BERLIN Lichtblick Kino - Filmgespräch mit Kahane u.a.

am 13.03.2016 - 17:00 HALLE Luchskino - Filmgespräch mit Knauf, Marschallek u.a.

am 17.03.2016 - 20:30 BERLIN Tilsiter Lichtspiele - Filmgespräch 

am 21.03.2016 - 19:30 HANNOVER Kino im Künstlerhaus - NORDMEDIA PREMIERE 

am 24.04.2016 - BAD LOBENSTEIN Kino im Park - Filmgespräch

am 08.05.2016 - 12:00 LICH Traumstern - Filmgespräch mit Barbara Etz und Andreas Voigt

am 13.05.2016 - NEUSTRELITZ Fabrikkino 2 - Filmgespräch mit Peter Kahane

 

Kinostart 25.02.2016

 

BAD AIBLING

am 05.03.2016 - 14:00 Albvision Filmtheater (Nonfiktionale) - Filmgespräch

 

BAD BELZIG

am 15.06.2016 - 14:00 Hofgarten Belzig

 

BERLIN

am 26.02.16 - 18:00 FSK Kino - Filmgespräch

am 24.02.16 - 20:00 Hackesche Höfe Kino - PREMIERE

am 06.03.2016 - 19:30 Lichtblick Kino - Filmgespräch

am 22.03.2016 Lichtblick Kino

am 17.03.2016 - 20:30 Tilsiter Lichtspiele - Filmgespräch

am 23.06.2016 Freilichtbühne Weißensee

am 04.07.2017 wbb-pankow - Filmgespräch mit Lars Barthel

25.02. - 23.03.2016 ACUD-Kino

25.02. - 09.03.2016 Kino in der Brotfabrik

25.02. - 09.03.2016 FSK Kino

25.02. - 16.03.2016 Hackesche Höfe Kino

25.02. - 23.03.2016 Ladenkino

25.02. - 09.03.2016 Kino Union Friedrichshagen

05.03. + 06.03.2016 Lichtblick Kino

10.03. - 16.03.16 Kino Toni und Tonino

17.03. - 18.05.16 Tilsiter Filmlichtspiele

07.04. - 13.04.2016 Babylon Mitte

am 30.09.2019 - 19:00 Industriesalon Schöneweide

 

DRESDEN

25.02. - 09.03.2016 Kino im Dach

 

FRANKFURT

06., 08., 09.03.2016 Filmforum Höchst

07.11. - 13.11.2019 Filmforum Höchst (am 11.11. mit Gäste)

 

FREIBERG

am 12.03.2019 SIZ Campus Café

 

HALLE

12.03. - 20.03.16 Luchs Kino

 

HANNOVER

am 21.03.2016 - 19:30 Kino im Künstlerhaus - Filmgespräch

21.03. - 27.03.2016 Kino im Künstlerhaus

 

LEIPZIG

am 25.02.16 Schaubühne Lindenfels - Filmgespräch

25.02. - 30.03.2016 Schaubühne Lindenfels

10.03. - 16.03.2016 Cineding

 

MAGDEBURG

am 22.02.2016 - 20:30 Café Central

25.02. - 02.03.2016 Studiokino

 

NEUBRANDENBURG

am 07.04.2016 Kino Latücht

 

NEUSTRELITZ

13., 20., 21.05.2016 Fabrikkino 2

 

POTSDAM

am 23.02.16 - 19:00 - Filmmuseum - Filmgespräch

am 12.05.2016 Filmmuseum

 

QUEDLINBURG

29.09. - 04.10.2016 Studiokino Eisenstein

 

SIMMERN

am 05.06.2016 Pro-Winzkino

 

LICH

am 08.05.2016 Traumstern - Filmgespräch

 

WEIMAR

am 09.11.2016 Kommunales Kino Mon ami

 

WISMAR

am 05.03.16 - 19:30 - Forumkino Wismar - Filmgespräch

am 02.07.16  Landesfilmzentrum

am 21.02.19 Landesfilmzentrum

 

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