BABAI
Regie: Visar Morina
D, KOS, MK, F 2015, 104 min., Farbe, Deutsche Fassung und OmU, FSK: 12
Inhalt
Inhalt
Der zehnjährige Nori und sein Vater Gezim verkaufen zusammen Zigaretten auf den Straßen des Vorkriegskosovo der 90er Jahre. Auf Noris Mutter möchte Gezim nicht angesprochen werden. Der Vergangenheit zu entfliehen gehört zur Stärke des Vaters. Nun will er dem Kosovo entfliehen, ohne Nori. Doch der Sohn stellt sich quer und versucht mit allen Mitteln ihn davon abzuhalten. Es kommt zu einem Unfall. Der entsetzte Vater bringt er seinen Sohn ins Krankenhaus. Als Nori entlassen wird, ist sein Vater heimlich gegangen. Voller Wut und Entschlossenheit folgt er ihm auf diese gefährliche Reise und findet tatsächlich seinen Vater in Deutschland wieder. Mit kindlicher Konsequenz konfrontiert er ihn mit seiner Tat, die er ihm nicht verzeihen kann.
Credits
Stabliste
Regie & Buch: Visar Morina
Kamera: Matteo Cocco
Szenebild: Jutta Freyer
Kostüm: Genoveva Kylburg
Maske: Astrid Weber
Casting Director: Susanne Ritter, Blerta Basholli
Musik: Benedikt Schiefer
Schnitt: Stefan Stabenow, Anne Fabini, Maja Tennstedt
Sound Design: Igor Popovski
Supervising Sound Design: Malte Bieler
Re-Recording Mix: Thierry Delor
Herstellungsleitung: Katja Morgeneier
Produktionsleitung: Claudia Schurian
Redaktion: Andrea Hanke (WDR), Georg Steinert (ARTE)
Produktion: NiKo Film, Produksioni Krusha, Skopje Film Studio, Eaux Vives Productions
Produzentin: Nicole Gerhards
Koproduzenten: Visar Krusha, Tomi Salkovski, Xénia Maingot
Associate Producer: Katrin SchlösserCast
Val Maloku, Astrit Kabashi, Adriana Matoshi, Enver Petrovci, Xhevedet Jashari, Armend Ismajli, Arijeta Ajeti, Alban Ukaj
Pressestimmen
Pressestimmen
"Denkbar weit entfernt von Heil liegt das Spielfilmdebüt Babai ("Vater") des in Priština geborenen und in Köln ausgebildeten Regisseurs Visar Morina. Das im Kosovo der frühen 1990er Jahre angesiedelte, gänzlich unprätentiöse Vater-Sohn-Flüchtlingsdrama erhielt drei der vier Förderpreise und darf damit als großer Gewinner unter den deutschen Produktionen gelten. Neben Morinas Regie und Drehbuch wurden die beiden Hauptdarsteller ausgezeichnet, Astrit Kabashi als Vater sowie Val Maloku als zehnjähriger Sohn. Lange Einstellungen und eine ritualisierte, mitunter versagende Sprache: In seiner spröden Art erinnert der Film an den türkischen Berlinale-Sieger Bal – Honig von 2010. Der Jury-Entscheidung für Babai wohnt ein starker Wille zur Symbolik inne."
Kaspar Heinrich, Die Zeit online
"Im Stil des neorealistischen italienischen Films der Nachkriegszeit gelingt es dem Regisseur mit „Babai“, seine Figuren so menschlich wie möglich und dabei ohne jegliche moralische Wertung zu zeichnen. Eindringlich werden die Umstände und Widrigkeiten einer Flucht dargestellt. Auch wenn sie im Falle des verlassenen Sohnes eine im doppelten Sinne bewegende Suche nach dem Vater ist, wird offenkundig, welchen lebensbedrohlichen Risiken und Gefahren sich Flüchtlinge aussetzen müssen, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Insofern lässt sich „Babai“ dann doch auch als Flüchtlingsfilm sehen. Mit einer politischen Dimension, die beispielhaft über ganz unterschiedliche Motive aufklärt, warum Menschen sich gezwungen sehen, ihre Heimat und ihre Familie zu verlassen. Daneben und darüber hinaus besticht er aber vor allem mit einer starken zwischenmenschlichen Kompetente, der anhand einer authentisch wirkenden und emotional aufwühlenden Vater-Sohn-Geschichte zeigt, wie eigentlich stabile Familienbande durch Flüchtlingsschicksale auf eine Zerreißprobe gestellt werden können."
Matthias Liedtke, Neue Osnabrücker Zeitung
"Schon ab der ersten Minute des Films ist man mittendrin."
Saarbrücker Zeitung
"Eine ungeheuer kraftvoll erzählte Flüchtlings-Odyssee mit einem herausragenden kindlichen Protagonisten."
Christoph Petersen, Filmstarts.de
"Denn durch die Strategie des Auslassens entkommt Morina jeder Betroffenheitssentimentalität, jedem Anflug von Migrationspornographie. Wenig wird erklärt, viel wird gezeigt - und der Zuschauer wird dadurch gefangengenommen. Warum wohnen Vater und Sohn bei der Verwandtschaft? Was ist mit Gesims Frau? Wer ist Valentina, die einen uralten Mann im Rollstuhl pflegt und die Nori ab und zu besucht? Es wird nicht alles auserzählt; was unwichtig ist für die Story, für den emotionalen Spannungsbogen, wird im Hintergrund belassen - und das macht die Meisterschaft des Films aus."
Harald Mühlbeyer, kino-zeit.de
Biografie
Biografie
VISAR MORINA (Regie)
Visar Morina wurde 1979 in Prishtina, Kosovo geboren. 2009 schloss er sein Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln mit dem Film DER SCHÜBLING ab. Der mehrfach ausgezeichnete Kurzfilm feierte seine Premiere beim Max-Ophüls-Preis und wurde auf ARTE ausgestrahlt. Sein letzter Kurzfilm VON HUNDEN UND TAPETEN premierte 2013 im Internationalen Wettbewerb in Locarno und war u.a. für den deutschen Kurzfilmpreis 2014 nominiert. BABAI ist sein erster Langspielfilm.
Regiestatement
Regiekommentar
Im Kosovo der 90er Jahre herrschte ein soziales Klima, das ich schwer in Worte fassen kann. Das Erstaunliche dabei war weniger die Vorkriegsstimmung selbst, die einherging mit Hausdurchsuchungen, willkürlichen Erschießungen, Ausgangssperren und großer Armut, sondern der Umgang der Menschen mit all jenen Begebenheiten. Das Gefühl der Kosovaren, dass es nicht gut um ihr Kosovo bestellt ist, war allgegenwärtig. Man hat regelrecht auf den „Knall“ gewartet. Ganz besonderes dann, als der Krieg in Bosnien ausbrach. Die Angst der Menschen war geradezu mit Händen zu greifen, könnte man meinen. Aber so habe ich diese Zeit nicht empfunden. Der Angstzustand hatte sich bei den Menschen automatisiert und war so „normal“ geworden, dass man die Angst - solang man nicht akut bedroht war – eigentlich vergaß. Die ständigen, immer wiederkehrenden Stromausfälle, die damals selbstverständlich zu unserem Alltag gehörten, empfinde ich im Nachhinein als Symbol für das Verhältnis der Menschen zur politischen Realität des Landes. Solange kein Strom da war, versuchten wir uns irgendwie zu helfen, und sobald der Strom wieder kam, war der Ausfall eigentlich schon vergessen, und wir hofften nur, dass der nächste Ausfall lange auf sich warten lässt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Während meiner Schulzeit im Kosovo, kam es vor, dass Polizisten mitten in die Unterrichtsstunde stürmten und mit uns Kindern spielten, indem sie Maschinengewehre auf uns richteten und den Lehrer schikanierten. Dann gingen sie wieder, ohne dass uns der Grund ihres Besuchs ersichtlich war und der Un-terricht ging planmäßig weiter. Das war für uns Kinder unsere Welt, eine andere kannten wir nicht. Geprägt von Erfahrungen dieser Art, meiner Flucht nach Deutschland und nicht zuletzt der eigenen Beziehung zu meinem Vater, hatte ich die Idee zu diesem Film. Das Thema des Films ist aber nicht das politische Klima. Das Klima ist die Grundstimmung, von der der Film getragen wird und der Rahmen, in dem meine Geschichte ihren Anlauf nimmt. Der Film selbst erzählt eine sehr persönliche und höchst subjektive Vater-Sohn-Geschichte in Zeiten der Fremdbestimmung. Da für einen politischen Diskurs die Zusammenhänge viel zu komplex sind, habe ich mich beim Schreiben auf meine persönliche Erfahrung konzentriert. Es gibt kaum Szenen in dem Film, die ich nicht selbst oder aber im unmittelbaren Umfeld erlebt habe.
Festivals
Preise
FILMFEST MUNCHEN 2015 – Best Director
FILMFEST MUNCHEN 2015 – Best Script
FILMFEST MUNCHEN 2015 – Best Actor (Astrit Kabashi & Val Maloku)
FILMFEST MUNCHEN 2015 – One Future Prize
Karlovy Vary International Film Festival – Best Director
Karlovy Vary International Film Festival – Europa Cinema Label
Avvantura Film Festival, Zadar – Best Actor (Val Maloku)
CinEast – Special Jury Prize
Tirana International Film Festival – Best Feature Film
Tirana International Film Festival – Media Jury Special Mention
Film Festival Cottbus – Best Debute Film
Bosphorus International Film Festival – Best Feature Film
Bosphorus International Film Festival – Best Screenplay
Panorama of European Cinema Athens – Audience Prize
Festival Cinéma Méditerranéen, Brussels – Prix Cineuropa
Marakech International Film Festival (FIFM) – Special Jury Prize
Premiers Plans- Angers Film Festival - Best Male Actor Prize (Astrit Kabashi)
Prix Europa - Most innovative TV Fiction Script
Filmfestival Radstadt (AT) - Publikumpreis
MGF Filmförderung Baden-Württemberg - Regienachwuchspreis MGF-StarFestivals Deutschland
2015 - Filmfest München - Weltpremiere
2015 - Cologne Conference, Köln
2015 - Unabhängiges Filmfest, Osnabrück
2015 - Filmkunsttage Sachsen-Anhalt, Magdeburg
2015 - Filmfestival Cottbus
2015 - Kinofest Lünen
2015 - Exground Filmfest Wiesbaden
2015 - FILMZ, Mainz
2015 - Around The World in 14 Films
2015 - Filmfestival Max Ophüls PreisFestivals International
2015 - International Filmfest Karlovy Vary - Internationale Premiere
2015 - Motovun Film Festival
2015 - Avvantura Film Festival Zadar
2015 - Reykjavik International Film Festival
2015 - Helsinki International Film Festival Love And Anarchy
2015 - Busan International Film Festival
2015 - Adelaide Film Festival
2015 - BFI London Film Festival
2015 - Film Fest Gent
2015 - CinEast
2015 - Hamptons Film Festival
2015 - Haifa International Film Festival
2015 - São Paulo International Film Festival
2015 - Thessaloniki International Film Festival
2015 - Tirana International Film Festival
2015 - Black Night Film Festival
2015 - Bratislava International Film Festival
2015 - Cinedays Skopje
2015 - Festival De Cine Europeo Sevilla
2015 - Geneva International Film Festival Tous Ecrans
2015 - Cairo International Film Festival
2015 - Bosphorus Film Festival
2015 - Cameraimage
2015 - Panorama of European Cinema Athens
2015 - International Film Festival of India, Goa
2015 - Festival Cinéma Méditerranéen, Brussels
2015 - Marrakech International Film Festival
2016 - Göteborg Film Festival
2016 - Premiers Plans - Angers Film FestivalPressematerial
Pressematerial
Jetzt im Kino
Jetzt im Kino
KINOTOUR - PREVIEW - PREMIERE
am 05.03.2016 - 19:30 - KÖLN - Museum Ludwig - NRW-PREMIERE
am 06.03.2016 - 20:00 - BERLIN - Hackesche Höfe - PREMIERE
am 07.03.2016 - 18:00 - BERLIN - Adenauer Stiftung - FILMGESPRÄCH mit Visar Morina u.a.
am 08.03.2016 - 19:00 - MÜNSTER - Cinema - FILMGESPRÄCH mit Visar Morina u.a.
am 09.03.2016 - 19:30 - HANNOVER - Kino im Künstlerhaus - NORDMEDIA-PREMIERE
am 10.03.2016 - 19:00 - DÜSSELDORF - Bambi - FILMGESPRÄCH mit Visar Morina u.a.
Kinostart: 10.03.2016
AACHEN
am 13.11.2016 Apollo Kino - Sondervorführung von Amnesty International und Save-Me
ALPIRSBACH
13.10. - 19.10.2016 Subiaco - Kino im Kloster
AHAUS
am 26.09.2016 Cinema Center
BAD OLDESLOE
am 18.01.2017 Kultur und Bildungszentrum
BAMBERG
am 22.09.2016 Caritas Beratungshaus
BERLIN
am 20.06.2016 Lichtblick Kino
am 03.07.2016 Fusion Kino
am 08.07.2016 Freiluftkino im Körnerpark
10.03. - 23.03.2016 fsk Kino
10.03. - 23.03.2016 Hackesche Höfe
10.03. - 23.03.2016 Lichtblick Kino
10.03. - 23.03.2016 Kino Krokodil
17.03. - 06.04.2016 Kino Zukunft
24.03. - 06.04.2016 Filmrauschpalast
31.03. - 06.04.2016 Babylon Mitte
am 28.11.2017 IL Kino
BOCHUM
10.03. - 16.03.2016 Endstation Kino
BONN
10.03. - 16.03.2016 Kino in der Brotfabrik
BRÜHL
am 05.08.2016 Zoom Kino
DORNBIRN (AT)
20., 25.04.2017 Spielbodenkino
DORTMUND
10.03. - 16.03.2016 sweeSixteen Kino
DRESDEN
10.03. - 16.03.2016 Kino im Dach
DÜSSELDORF
10.03. - 30.03.2016 Bambi
EICHSTÄTT
am 08.06.2016 Filmstudio im alten Stadttheater
ERLANGEN
10.03. - 16.03.2016 E-Werk
ESSLINGEN
31.03. - 06.04.2016 Kommunales Kino
FELLBACH
am 12.05.2016 Orfeos-Kino
FRANKFURT a. M.
am 13.03.2016 Orfeos Erben
am 25.03.2016 Orfeos Erben
HAMBURG
10.03. - 23.03.2016 3001 Kino
HANNOVER
am 09.03.2016 Kino im Künstlerhaus - Premiere
10.03. - 20.03.2016 Kino im Künstlerhaus
HEIDELBERG
30.01. - 05.02.2017 Karlstor-Kino
HERRENBERG
am 04.07.2016 Mauerwerk
KARLSRUHE
10.03. - 16.03.2016 Kinemathek Karlsruhe
KIEL
10.03. - 16.03.2016 Kino in der Pumpe
KÖLN
am 09.03.2016 - Filmforum im Museum Ludwig - NRW Premiere
10.03. - 30.03.2016 Filmpalette
LEIPZIG
10.03. - 16.03.2016 Schaubühne Lindenfels
LUDWIGSBURG
07.05. - 12.05.2016 Caligari Kino
am 07.06.2016 Luna
MANNHEIM
07.07. - 13.07.2016 Cinema Quadrat
MÜNCHEN
10.03. - 16.03.2016 Maxim Progrmmkino
10.03. - 23.03.2016 Monopol
am 23.07.2016 Filmmuseum
MÜNSTER
10.03. - 06.04.2016 CinemaNÜRNBERG
17.03. - 30.03.2016 Filmhaus
NEUSTRELITZ
15.12. - 17.12.2016 Fabrikkino 2
OLDENBURG
am 25.08.2016 Cine K
PFORZHEIM
05.05. - 10.05.2016 Kommunales Kino
RADSTADT - SALZURG
09.11. - 13.11.2016 Filmfestival Radstadt
RATHENOW
16.06. - 22.06.2016 Haveltorkino
REUTLINGEN
am 23.04.2017 Kamino
ROTTENBURG
30.05. - 01.06.2016 Kino im Waldhorn
SAARBRÜCKEN
10.03. - 23.03.2016 Filmhaus
STUTTGART
10.03. - 30.03.2016 Innenstadtkinos
TRIER
am 15.02.2017 Broadway Filmtheater
TÜBINGEN
24.03. - 06.04.2016 Arsenal Kino
am 20.06.2016 Arsenal Kino - im Rahmen des Weltflüchtingstag
WAIBLINGEN
am 19.10.2016 Traumpalast
WALTROP
am 13.12.2016 Volkshochschule Waltrop
WEIL AM RHEIN
am 02.04.2020 Kulturzentrum Kesselhaus
WEITERSTADT
27.05. - 31.05.2016 Kommunales Kino
WIESBADEN
am 20.05.2016 Caligari Film-Bühne
WIEN (AT)
01.12. - 11.12.2016 This Human World Film Festival
WORMS
WUPPERTAL
10.03. - 06.04.2016 Cinema
WÜRZBURG
15.04. - 20.04.2016 Central
€9.99